Ein geheimer Garten
»Über mehr als drei Wege verschafft man sich Zutritt, gelegentlich muss man rennen, manchmal eine Zauberformel sprechen. Am Anfang stehen Drachenviereck und Ellipse, dahinter finden sich Bäume, Felsen, Seen, ... ein Graben, das Haus meiner Großmutter. Dies ist ein geheimer Garten, hier verliert man sein Faustpfand. In der Ferne das Rattern der Eisenbahn... Von großen Erwartungen geadert, die vergitterten Tore öffnen sich nur langsam. Der Gärtner ist ein Dieb und unzuverlässig in seinen Dienstleistungen. Er spricht flüsternd mit der Sonne, sie antwortet im Pluralis Majestatis und verschenkt dabei Strahlensätze. Jeder Satz ist ein Versteck.«
Henning Grießbach ist Maler und sein Sujet ist die Grundvorstellung von Landschaft und Natur. Seine expressive, gestische Malerei strebt gleichwohl nach Spontanität und Ordnung. Die Motive in seinen Gemälden kommen uns seltsam vertraut und dennoch fragwürdig vor. Weit entfernt vom Abbild entwickeln sie sich zu vielschichtigen, kryptischen Gebilden, welche beim Betrachter Assoziationen wecken und eigene Vorstellungen hervorrufen. Seine Bilder lassen sich nicht schnell erfassen, sie erschleichen sich unsere Aufmerksamkeit und entführen uns zu einer Entdeckungsreise.